Lass Gottes Stimme deine Angst vertreiben

Kristen Wetherell

Wovor hast du Angst? Ganz unter uns, wir könnten sicher ein ganzes Blatt Papier mit Gründen für die Angst füllen.

 

Früher hatte ich Angst vor einem geschwächten Körper und einer ungewissen Zukunft, als ich merkte, wie Borreliose mein Immunsystem strapazierte. Nachdem Gott mir Heilung gebracht und mein Herz angesprochen hat, wurde diese Angst bis zu einem gewissen Grad überwunden – aber neue Ängste haben sie ersetzt. 

 

Mit dem herannahenden Geburtstermin unserer Tochter habe ich Angst vor den Wehen und der Geburt. Ich habe Angst vor Komplikationen. Ich habe Angst, dass etwas furchtbar schiefläuft. Aufgrund der zunehmenden finanziellen Verpflichtungen befürchte ich, dass ich nicht mehr über die Runden komme. Ich fürchte überraschende Zusatzausgaben. Ich fürchte, dass wir das Haus, das Gott uns zur Verfügung gestellt hat, nicht mehr in vollen Zügen geniessen und nichts mehr an die Bedürftigen spenden können. 

 

Ich habe immer noch Angst vor chronischen Schmerzen in meinem Körper. Ich fürchte, dass sie niemals weggehen werden. Ich fürchte, dass der Rest meines Lebens von kleinen Beschwerden durchzogen sein wird, die mich ständig an die Krankheit erinnern, die ihren Preis gefordert hat.

 

Aber solche Ängste sind nicht von Gott.

 

Ich bin schon erschöpft, wenn ich nur diese Liste von Ängsten schreibe, geschweige denn, sie zu erleben. Ich weiss, dass der Feind meiner Seele die Angst als Werkzeug benutzt, um den Glauben zu rauben, zu töten und zu zerstören. Aber Jesus ist gekommen, um mir die Fülle des Lebens und seine vollkommene Liebe zu geben, die verspricht, meine Ängste zu vertreiben (1. Johannes 4,18). Deshalb fragte ich mich neulich: An welche Wahrheiten können wir uns klammern, wenn die Angst kommt und unseren Glauben bedroht? 

1. Versprechen: Gott ist immer gut.

Der Psalmist preist Gottes Güte in Psalm 119,68: „Du bist gut und tust Gutes; lehre mich deine Anweisungen!“ Was für eine einfache und dennoch tiefgründige Aussage. Weil Gottes Charakter gut ist – kein bisschen Ungerechtigkeit ist in ihm zu finden – sind alle Absichten, Pläne und Werke Gottes gut. Alles, was Gott ist und alles, was Gott tut, ist von Güte umhüllt. 

 

Ja, und ja, Gott ist gut. Wir glauben das. Aber es fällt uns schwer, diese Wahrheit zu verstehen, wenn die Umstände schlecht zu sein scheinen. Wenn die schrecklichen Nachrichten eintreffen, die tragischen Ereignisse eintreten und unsere schlimmsten Befürchtungen Wirklichkeit werden – was ist dann? Können wir dann immer noch sagen: „Du bist gut und tust nur Gutes“?

 

Und so vertreibt das Versprechen von Gottes Güte die Angst: In Jesus Christus ist Gott für dich, nicht gegen dich. Dass er seinen Sohn für deine Seele gegeben hat, ist der ultimative Beweis seiner Güte dir gegenüber. Und nicht nur das, sondern auch das: Was am Kreuz geschah, beweist, dass Gott das, was schlecht erscheint, zu unserem Besten nutzen will. Sogar der Tod hat nicht das letzte Wort. Jesus hat ihm die Macht genommen, indem er „den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war“ (Kolosser 2,14-15).

 

So sehr wir auch versuchen einen Sinn in unserer Situation zu finden, weil wir dann das Gefühl der Kontrolle haben, sind Gottes Wege und seine Weisheit doch höher als unsere. Irgendwie ist alles, was durch seine Hand zu uns gelangt, von seiner Güte durchdrungen – selbst das, was wir am meisten fürchten. 

Auf die Güte Gottes uns gegenüber zu vertrauen, während wir im Glauben und nicht im Schauen wandeln, ist die grosse Herausforderung des christlichen Lebens mit all seinen Prüfungen und Leiden – aber es ist auch die grosse, segensreiche Gewissheit, dass Christus gelebt, gestorben und wieder auferstanden ist, um uns zu erlösen.

 

Hab keine Angst; Gott ist immer gut.

2. Versprechen: Gott wird nichts ungenutzt lassen

Dieses Versprechen hat mein Herz getröstet und mir Kraft gegeben, Gott zu vertrauen: Er bewirkt alles zum Besten derer, die ihn lieben (Römer 8,28). In Christus dienen alle Dinge unserem Wachstum in der Heiligkeit und der Verherrlichung seines Namens – alle Dinge, das heisst sowohl die Freuden als auch die Leiden des Lebens. In Gottes unendlicher Weisheit ist nichts, was uns passiert, vergebens. 

 

Im Hinblick auf Sorgen und Leid; die Dinge, die wir am meisten fürchten, erinnert uns Gott daran, dass er unsere schwierigsten Umstände erlösen wird: „Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel grösserem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht. Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.“ (2. Korinther 4,17-18).

 

Bedrängnis lockert unser Festhalten an dieser Welt und bereitet uns darauf vor, die Herrlichkeit umso mehr zu geniessen. Sie lehrt uns, sich dem Willen Gottes zu unterstellen, indem unsere Wünsche mit den seinen in Einklang gebracht werden, und sie bewirkt, dass wir uns immer mehr nach dem Tag sehnen, an dem jede Träne in der Gegenwart Christi abgewischt wird. Das bedeutet nicht, dass Bedrängnis einfach ist, aber dass es sich letztendlich lohnt.

 

Hab keine Angst; Gott wird nichts ungenutzt lassen.

3. Versprechen: Gott wird dir alles geben, was du brauchst.

WAls Gott Paulus einen unaufhörlichen Dorn gab, flehte der Apostel ihn dreimal an, ihn zu entfernen und rang mit der Frage, was er durch ihn tun würde. Dann sagte Jesus zu ihm:

 

„Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.“

 

Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark“ (2. Korinther 12,9-10).

 

Weil er weiss, dass Christus irgendwie mehr verherrlicht wird durch seinen Dorn als ohne ihn, kann Paulus sagen: „Ich bin guten Mutes.“ Ja, Herr, tue, was in deinen Augen das Beste ist; gib mir nur das, was ich brauche, um dir in dieser Situation zu vertrauen!

 

Der Christ, dessen Glaube im Leiden von Christus aufrechterhalten wird, zeigt der Gemeinde und der Welt seine allumfassende Stärke. Das Vertrauen auf Gottes Versprechen, uns mit jedem Atemzug zu versorgen, ist ein Zeugnis dafür, dass er tatsächlich genug für uns ist, trotz der Dornen und unaufhörlichen Stürme dieses Lebens.

 

Die Wahrheit, dass er stark ist, wenn wir schwach sind, vertreibt die Angst, dass wir auf uns alleine gestellt sind und es nicht durch die dunkelste Stunde der Seele schaffen könnten. Aber Jesus ist auf Golgatha durch das Tal des Todesschattens gegangen, sodass wir auf unserem Weg niemals alleine sein werden. Er hat das Dunkel der Verlassenheit erlebt, deshalb werden wir niemals verlassen sein. Und er hat den Sieg über Sünde und Tod errungen, sodass unsere Hoffnung auf ewiges Leben in ihm liegt.

 

Hab keine Angst; Gott wird dir alles geben, was du brauchst.

Euer Herz erschrecke nicht

Also, leg los. Erstelle deine Liste von Ängsten – aber bleibe nicht dort stehen. Höre Jesus zu dir sagen: „Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Johannes 14,27).

 

Denke über die Versprechen Gottes nach, die die Macht haben, deine Angst zu vertreiben und deinen Glauben aufrechtzuerhalten; und preise ihn dafür, dass diese Versprechen für dich sind – und zwar durch seinen Sohn.

Kristen Wetherell: Let God’s Voice Cast Out Fear 10.11.2017. Übersetzung mit freundlicher Genehmigung von desiringGod.org.

 

Kristen Wetherell (@KLWetherell) ist Pastorenfrau, Mutter, Autorin und Referentin. Sie ist die Autorin mehrerer Bücher, darunter „Humble Moms“. Mehr von ihr findest du auf ihrer Website.